20 von ihnen arbeiten nun im Programm der RUHR 2010 weiter und präsentieren ihre Arbeiten erstmals öffentlich: In einer ehemaligen Industriehalle im Union Gewerbehof Dortmund entsteht in der Zeit vom 28.8. bis zum 12.9.2010 die „metamorphopolis“:
Dortmund ist metamorphopolis! 40 Künstler und junge Kunstschaffende aus NRW, Berlin, Hamburg, Frankfurt, Oslo und Istanbul versetzen die Stadt in Bewegung. Gemeinsam arbeiten sie an ihrer Idee der Stadt und an ihrem Bild der Menschen, die darin leben: eine metamorphopolis in Bildern, Tönen, Filmen, Worten, Gedanken und Aktionen. palaixbrut ist ein inklusives Kunstprojekt. Menschen, die Künstler sind, arbeiten mit Menschen, die in den vielfältigen Möglichkeiten, Techniken und Sparten dieser Arbeit ausgebildet werden wollen. Unter den Teilnehmenden sind auch Menschen, die in anderen Kontexten gesellschaftlichen Lebens „behindert“ genannt werden. Der Unterschied ist, dass hier keiner gemacht wird.
metamorphopolis ist Teil von RUHR 2010 TWINS und versammelt 14 Tage lang Musiker, Bildende Künstler, Literaten, Filmemacher, Performer und Geschichtenerzähler. Sie alle erforschen und überschreiten die Nahtstellen zwischen Innen und Außen. Sie erobern den exklusiven Kontext der Weltpolitik. Sie präsentieren sich im neuen Sonntagsleid aus Soundart und Skulptur. Sie machen Menschen zu Erzählern ihrer persönlichen Geschichten und verdichten sie zum Soundtrack der unendlichen Frage: Wie wollen wir leben?
palaixbrut_metamorphopolis siedelt im Dortmunder Westen im Union Gewerbehof in der Rheinischen Straße 143. Alle Projekte werden dort an verschiedenen Abenden zusammen mit Konzerten regionaler Bands und an zwei Nachmittagen im Stadtraum präsentiert.
Infos unter: www.morph2010.org oder www.palaixbrut.org
Auch das Projekt palaixbrut_metamorphopolis wird wieder in Kooperation mit dem Fach Musik wissenschaftlich begleitet. Studierende der Fakultät werden in das Projekt eingebunden und erhalten so einen praktischen Einblick in den Forschungsschwerpunkt: Teilhabe von Menschen mit Behinderung an Kunst und Kultur. Ein Fokus liegt dabei auf der Rezeption von inklusiven Kunst-und Kulturprojekten im öffentlichen Raum durch die Bewohner des Stadtteils, also dem Publikum. Am Samstag, den 11. September findet ein abschließendes Symposium zu Arbeitsweisen, Rezeption und Perspektiven inklusiver Kunstproduktion unter Beteiligung von Fachleuten aus Kunst, Medien, Politik und Wissenschaft, unter anderem Prof. Dr. Irmgard Merkt und Dr. Eva Krebber-Steinberger statt.
Im Zuge der wissenschaftlichen Begleitung der temporären Kunstakademie „palaixbrut_takeover“ durch Dr. Eva Krebber-Steinberger wurde deutlich, dass insbesondere im Bereich der Information Barrieren bestehen, die eine vollständige kulturelle Teilhabe von Menschen mit Behinderung erschweren. Darüber hinaus brauche es mehr qualifizierte Anleiter, die in der Lage sind künstlerische Angebote für alle zu konzipieren. Aufgabe der Universitäten und Hochschulen wäre die Ausbildung pädagogisch und künstlerisch qualifizierter Mitarbeiter in schulischen, freizeitpädagogischen und außerschulischen Handlungsfeldern, die es Menschen mit Behinderung im Rehabilitationsbereich und darüber hinaus in inklusiven Handlungsfeldern aktiv ermöglichen und sie dazu ermutigen, an kulturellen Prozessen der Gesellschaft teilzuhaben.
Eine Ausführliche Darstellung der Evaluation von palaixbrut takeover 2009 erhalten Sie hier.